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was ist ALS

ALS-Erkrankung
 

ALS - Amyotrophe Lateralsklerose

Was ist ALS?   

Die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine der schwersten Erkrankungen des Menschen, die im Verlauf von Monaten bis wenigen Jahren zu einer Lähmung des Körpers führt. In der Folge erleiden die Betroffenen eine motorische Bewegungslosigkeit, so dass sie in allen Verrichtungen des täglichen Lebens auf Hilfe, Zuwendung und Pflege angewiesen sind. Weiterhin kommt es zu einer Sprechstörung, während das Sprachverständnis und die Denkfunktionen vollständig erhalten bleiben. Eine Schluckstörung macht oft eine künstliche Ernährung erforderlich.

Oft bricht die Krankheit unauffällig aus, die Symptome werden zu Anfang manchmal vernachlässigt. Die ersten Symptome sind Muskelschwäche und -schwund.


Die meisten an ALS erkrankten Patienten sterben an Schwäche der Atemmuskeln zwischen 3 und 5 Jahren nach Auftreten der ersten Symptome. In ungefähr 10 % der Fälle haben die Patienten eine gutmütigere Form der Krankheit mit einer Lebenserwartung von 7 Jahren und mehr.  

ALS gilt als seltene Krankheit, ist in Wahrheit aber weltweit eine der häufigsten Krankheiten des neuromuskulären Systems.

Die geringe Prävalenz von ALS im Vergleich zu anderen nervenzerstörenden Erkrankungen ist eine direkte Folge der kurzen Lebenserwartung.

Diese relativ niedrige Prävalenz spiegelt jedoch nicht die Neuerkrankungsrate wider (Personen, die jedes Jahr an ALS erkranken). Laut verschiedener Studien wird die ALS-Neuerkrankungsrate auf 2,5/100000 pro Jahr geschätzt und erhöht sich (um bis zu 3/100.000) in den Industrieländern mit einer charakteristischen demografischen Entwicklung des 21. Jahrhunderts.

Diese Prävalenz- (6-8/100000) und Neuerkrankungszahlen (2,5/100000) pro Jahr bedeuten, dass die ALS-Neuerkrankungsrate in den meisten europäischen Ländern mit der typischen Neuerkrankungsrate der Multiplen Sklerose vergleichbar ist. MS Weltweit ca. 2,5 Millionen

Die Amyotrophe Lateralsklerose (Amyotrophie = Muskelschwund, lateral = lat. zur Seite hin gelegen; Sklerose = Muskelverhärtung) ist eine chronische, fortschreitende Erkrankung des Nervensystems. Sie geht mit einer zunehmenden Schädigung der motorischen Neuronen (Motoneurone) in Gehirn und Rückenmark einher. Motoneurone sind Nervenbahnen, die vom Gehirn über das Rückenmark zur Skelettmuskulatur führen und diese steuern.

Unterschieden werden das erste bzw. obere Motoneuron  und das zweite bzw. untere Motoneuron . Als obere Motoneuron  werden die motorischen Nervenzellen im Gehirn bezeichnet, die für die Auslösung willkürlicher Bewegungen verantwortlich sind. Die Signale des oberen Motoneurons werden an das untere Motoneuron im Rückenmark weitergeleitet, das wiederum die Signale an den Muskel überträgt. Bei der ALS sind beide Neuronen degeneriert, wodurch die willkürliche Steuerung der Muskulatur unterbunden ist.

Diese Schädigung der Motoneuronen führt zu asymmetrischen Lähmung und einer Atrophie der Muskulatur (Muskelschwund) sowie zu Spastik, Krämpfen und unwillkürlichen Bewegungen kleinerer Muskelgruppen (Faszikulationen). Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommt es oft zu einer Lähmung der Atemmuskulatur sowie zu Einschränkungen der Schluck-, Kau- und Sprechfunktionen. Die Kranken zeigen oft auch einen Kontrollverlust beim Lachen, Weinen oder Gähnen. Psychische Veränderungen treten sonst aber nicht ein, abgesehen von den verständlichen Reaktionen auf die Nachricht, an einer unheilbaren, in kurzer Zeit zum Tode führenden Krankheit zu leiden. Die Überlebenszeiten sind je nach Unterform verschieden, meist versterben die Patienten jedoch innerhalb weniger Monate bis Jahre.

Jean-Martin Charcot,  (* 29. November 1825 in Paris; † 16. August 1893 in Morvan) - Französischer Arzt, Mitbegründer der modernen Neurologie. Von ihm stammt die Bezeichnung Amyotrophe Lateralsklerose, Er beschrieb sie  und grenzte die Multiple Sklerose als eigenständiges Krankheitsbild ab.

Prominente Menschen mit ALS

Einige bekannte Persönlichkeiten leiden bzw. litten an ALS. Dazu gehört u. a. der englische Astrophysiker Stephen Hawking, der durch die Veröffentlichung mehrerer populärwissenschaftlicher Bücher und zahlreiche Auftritte in den Medien vielen Menschen bekannt ist. Er lebt bereits seit mehr als 40 Jahren mit ALS.

Der deutsche Maler und Kunstprofessor Jörg Immendorff, der 1998 an ALS erkrankte und im Alter von 61 Jahren 2007 der Erkrankung erlag, nutzte seinen Bekanntheitsgrad aus, um viele Menschen auf die Erkrankung ALS aufmerksam zu machen. Seit dem Jahr 2004 unterstützte er aktiv die Arbeit der ALS-Ambulanz der Berliner Charité, u. a. mit der Finanzierung eines Stipendiums und der Stiftung mehrerer Werke, mit deren Erlös ALS-Forschungsprojekte unterstützt werden konnten.

In den USA wird die ALS meist als Lou-Gehrig-Syndrom oder Lou Gehrig- Disease bezeichnet.

Es ist benannt nach dem deutschstämmigen US-Baseballstar Heinrich Ludwig „Lou“ Gehrig, der 1941 mit 37 Jahren an ALS starb.

In den letzten Jahren erkrankten zahlreiche Sportler an ALS. Neben einigen Fußballprofis in Italien, war auch der Wolfsburger Fußballspieler Krzysztof Nowak betroffen. Der ehemalige Mittelfeldspieler des VfL Wolfsburg litt seit dem Jahr 2000 an ALS. Durch die Erkrankung Krzysztof Nowaks wurde die Krankheit wiederholt in der Öffentlichkeit thematisiert.

Im Jahr 2002 hat er die Krzysztof-Nowak-Stiftung ins Leben gerufen, die sowohl der Versorgung hilfsbedürftiger ALS-Patienten, als auch der Erforschung dieser Krankheit dient. Mit 29 Jahren ist Krzysztof Nowak am 25.05.2005 an ALS verstorben.

Auch der heute 38-jährige türkische Fußballer Sedat Balkanli erkrankte an ALS und vertarb am 29. April 2009 im Alter von 44 Jahren.

Am 10. März 2004 starb nach nur zwei Jahren der ehemalige Ski-Rennläufer Hansjörg Schlager.

Neben Sportlern sind aber auch andere, in der Öffentlichkeit stehende Personen an ALS erkrankt. Der chinesische Diktator Mao Tsetung, der frühere rheinland-pfälzische Justizminister Peter Caesar und der durch seine Forschungen an Ötzi bekannte Archäologe Konrad Spindler starben daran. Auch der Schauspieler David Niven hatte ALS.


 
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